Regenwurm auf Händen von einem Kind Regenwurm auf Händen von einem Kind
Wissen

Warum ist der Regenwurm der Held des Bodens?

Ja! Natürlich
Juni 11, 2018

Die einen ekeln sich und würgen bereits bei seinem Anblick, die anderen retten ihn heldenhaft vom Wegesrand vor dem bitterlichen Trocken-Tod. Glitschig mag er ja sein und das schönste aller Lebewesen ist er ja vielleicht auch nicht gerade. Aber wie heißt es so schön? Man sollte niemals nach dem Äußeren urteilen! Denn, ganz egal wie er aussehen mag, mit Sicherheit ist der Regenwurm einer der nützlichsten Erdbewohner und leistet einen unschätzbaren Beitrag zur Bodengesundheit und somit zur Qualität unserer täglichen Lebensmittel. Denn ein gesunder Boden mit vielen Regenwürmern hat ganz schön viel mit unserem Essen zu tun!

Der Regenwurm ist der Held!

Der Regenwurm ist ein Tausendsassa, der lange Zeit fälschlicherweise als wurzelfressender Schmarotzer verteufelt wurde. Doch heute weiß man, dass wir ohne den feuchten Erdbewohner ganz schön aufgeschmissen sind! Er ackert kostenlos den Boden um und belüftet dadurch das Erdreich. Seine Wühlgänge bilden ein natürliches Reservoir für Regenwasser, welches so für trockene Zeiten gespeichert wird. Das bedeutet gleichzeitig Schutz vor Hochwasser. Die Fähigkeit Wasser zu speichern ist ein wesentlicher Vorteil auch für die Bio-Landwirtschaft.

Regenwürmer sorgen für wertvolle Bio-Düngung

Unermüdlich verleibt sich die längliche Fressmaschine abgestorbene Pflanzenreste, alte Erde und allerlei Mikroorganismen ein. Im Regenwurmdarm werden schließlich noch diverse Pilze und Bakterien zugefügt. Das verdaute Endergebnis ist nicht bloß belangloser Kot, sondern erstklassiger Bio-Dünger, der den Boden gesund und fruchtbar hält.

Zu einseitige und zu intensive Bodenbewirtschaftung führt vielfach zu Erosion bzw. generell zu Humusabbau. Humus setzt sich aus abgestorbenen Pflanzenresten und vielen Bodenlebewesen zusammen. Beide zusammen stellen wiederum die Lebensgrundlage für den Regenwurm dar. Wenn also der Humus weniger wird, gibt es für die Regenwürmer weniger Nahrung. Auch intensive Bodenbearbeitung mit schweren Maschinen und Gerätschaften behagt den Regenwürmern gar nicht.

Forsche selber, auf dem Felde

Wer übrigens schon immer einmal wissen wollte, wie sich die Arbeit als Feldforscher anfühlt, der kann nun selbst tätig werden: Dazu spaziert man nach einem kleinen Regenguss bloß in den eigenen Garten oder auf eine Wiese und gräbt dort ein Häufchen Erde aus. Finden sich darin zahlreiche, quietschfidele Regenwürmer, dann ist das ein Beweis dafür, dass der Boden nährstoffreich und gesund ist. Findet man darin kaum einen schlängelnden Freund, dann muss man leider die Bodengesundheit hinterfragen.

3 Tipps, wie du aktiv zum Schutz der Regenwürmer beitragen kannst

Wer weiß heutzutage schon, wie wichtig der Regenwurm für unsere Lebensqualität ist? Hilf uns, die Lage der Regenwurm-Nation zu verbessern!

  • Bevorzuge Lebensmittel, die von gesunden Böden kommen: Auf Ja! Natürlich Bioprodukte ist Verlass, das garantieren strenge Kontrollen und aufwendige Qualitätssicherung
  • Verzichte im eigenen Garten auf Kunstdünger und Pestizide. Hier findest du hilfreiche Tipps zum #biogarteln von Gartenexpertin Doris Kampas!
  • Teile diese wichtige Information mit deinen Freunden, damit mehr Bewusstsein für gesunde Böden entsteht!

Fotocredit: Philipp Schönauer

Kommentare

Das Hauptproblem für den Regenwurm ist nicht die Düngung, sondern die Bodenbearbearbeitung. Diese ist allerdings in der bio Landwirtschaft für die Beikrautkontrolle in viel stärkeren umfang nötig. Glyphosat beeinträchtigt den regenwurm relativ wenig. Kupfersalze sind viel problematischer, da sie sich im Boden anreichern und nicht abbauen.

Stefan Lindinger
25.06.2018 um 07:09
ja! Natürlich

Lieber Stefan, danke für dein Interesse an diesem wichtigen Thema und deinen Kommentar! Du hast Recht, dass auch die Bodenbearbeitung eine Rolle spielt, sie ist allerdings nur einer von vielen Faktoren für die Regenwurmpopulation. Studien vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau zeigen, dass die Anzahl an Bodenlebewesen auf Bio-Äckern im Vergleich zur konventionellen Landwirtschaft deutlich höher ist, nicht nur was den Regenwurm betrifft. Was den Regenwurm betrifft sieh z.B. auch https://shop.fibl.org/chde/mwdownloads/download/link/id/590/ Hast du dazu vielleicht auch Quellen für deine Anmerkungen für uns? Danke und liebe Grüße Lisa vom Ja! Natürlich Team

Lisa Vockenhuber
ja! Natürlich Team
25.06.2018 um 16:30

Die Regenwürmer Leben im und vom Boden. Dabei brauchen sie Wasser und Luft und Nahrung. Die Ernährung erfolgt durch Zufuhr ( auffressen ) von organischen Abfällen und den daran lebenden Mikroorganismen. Das Erdreich wird dabei mit aufgefressen und mit dem organischen Kot vermischt und verklebt. Im Wurmdarm werden sogar manche mineralische Strukturen in Struktur und Chemie umgewandelt ( siehe Hab. Dr. Sistani Boku Wien ). Die ökologische Vielfalt des Bodens fördert die Wurm-Populationen, weil genug Nahrung nachgeliefert wird. Intensive Bewurzelung und dichte Vegetation ( Bodenbeschattung ) steigern die Produktivität und Sicherheit der Regenwürmer. … Nun, wo viel Wurm … dort finden die Maulwürfe, Vögel und z.B. Wildschweine reichlich Beute. Also kein Nutzen ohne Schaden oder wo Licht dort auch Schatten. Der Gartenbesitzer kann beim Rasenmähen das Gras als Mulch liegen lassen und auch die Blätter als Futter für die Regenwürmer. Wenn das Bodenleben gesund, aktiv und stabil ist, dann fühlen sich unsere Schritte auf solchen Böden weich und elastisch an ( wie auf einem Teppich ). Ja, da gibt es noch vieles, was von Bedeutung wäre … z.B. die Qualität von Weintrauben, Obst und Gemüse ergeben das Beste, wenn die ökologische Vielfalt im Boden stimmt. Die Regenwürmer erbringen dabei einen unschätzbaren Beitrag. … Wer seine Umwelt liebt, der fördert die Regenwürmer und das Bodenleben. … etetc.

Rolf Pretterebner DI.
13.08.2019 um 10:14

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