Gartentipps für kleine und große Pflanzenwelten
1. Richtig gießen
Der ideale Zeitpunkt zum Gießen ist der Morgen. Es ist besser, alle zwei bis drei Tage durchdringend zu bewässern, als täglich nur oberflächlich zu spritzen. Das Wasser dringt dann tiefer in den Boden ein und steht den Pflanzenwurzeln länger zur Verfügung. Zugleich werden die Wurzeln angeregt, tiefer zu wachsen und sind so resistenter gegen Wasser- und Nährstoffmangel und zudem stabiler bei starken Winden.
2. Nutze die Kraft von Bio-Kompost
Bei der Kompostierung geschieht regelrecht ein Wunder der Natur. Aus vermeintlichen Abfällen und Überschüssen entsteht mit Hilfe von kleinen Tierchen die Grundlage für neues Leben. Fachleute nennen den Kompost auch liebvoll „Bauch des Gartens“. Hat man keinen Platz am Balkon, kann man als alternative zu einer Wurmkiste greifen! Diese gibt es mittlerweile in allen möglichen Formen, können am Balkon, Terrasse oder auch drinnen aufgestellt werden.
Regenwürmer leisten den wichtigsten Beitrag zur Fruchtbarkeit unserer Böden. Pflanzenreste, mineralische Bodenteilchen, abgestorbene Wurzeln und vieles mehr stehen auf ihrem Speiseplan. Da sich die Regenwürmer tief in den Boden eingraben, verteilen und vermischen sie ihren Dünger über weite Strecken.
3. Biologische Schädlingsbekämpfung
Brennesseljauche
Entgegen der allgemeinen Meinung wirkt sie nicht gegen Läuse. Sie stärkt und düngt das Gemüse und erhöht so die Widerstandfähigkeit gegen verschiedene Pflanzenkrankheiten.
Knoblauch als Wundermittel
In der Mischkultur vertreibt er durch seinen strengen Geruch Blattläuse. Als Tee wirkt er hervorragend gegen Mehltau. Besonders intensiv wirkt Chili-Knoblauch-Sud: Da haben Schädlinge und Pilzkrankheiten (fast) keine Chance.
Brühe aus Ackerschachtelhalm
Wirkt gut gegen Pilzerkrankungen! Die Wirkung des Ackerschachtelhalms ist übrigens mittlerweile auch wissenschaftlich erforscht. Ackerschachtelhalm-Brühe sollte vorbeugend 14-tägig gesprüht werden, bei Befall mit Pilzen wöchentlich.
4. Das richtige Saatgut auswählen
Laut Auskunft der FAO (UNO-Welternährungsorganisation) gingen in den letzten 100 Jahren 3/4 aller Kulturpflanzensorten verloren! Der Anbau von alten, biologischen und samenfesten Sorten hilft der Umwelt und der Tierwelt – und damit schließt sich der Kreis für ein gesundes Ökosystem, von dem auch wir Menschen abhängig sind. Ja! Natürlich bietet heuer 140 Sorten an samenfestem Bio-Saatgut an, darunter viele Raritäten. So kann jeder im Garten, auf der Terrasse und dem Balkon einen bewussten Beitrag zur Biodiversität leisten.
5. Fruchtfolge beachten
Bei der Fruchtfolge ist es wichtig, auf ausreichende zeitliche Abstände zwischen Gemüsearten der gleichen Familie zu achten. Auf eine Tomate darf also kein Paprika
folgen, auf eine Zucchini kein Kürbis und auf ein Weißkraut kein Brokkoli. Sonst wird der Boden einseitig ausgelaugt und es vermehren sich Krankheitserreger im Boden.
6. Kräuter für den Balkon
Die einfachste und zugleich beliebteste Methode ist das Säen von Kräutern. Dazu verwendet man eine magere Erde, am besten eine Kräuter- oder Anzuchterde. Eine normale Bio-Erde ist zu nährstoffreich und bewirkt eine zu rasche Entwicklung der Pflanzen. Optimaler entwickeln sich Kräuter, wenn sie langsam, aber stetig wachsen und viele Verzweigungen bilden. Die Samen werden in die leicht angefeuchtete Erde nicht zu tief gesät. Als Faustregel gilt: je kleiner das Samenkorn, umso flacher wird es in die Erde gelegt. Ab dem Moment der Aussaat muss die Erde immer feucht gehalten werden.
4 Tipps für deine Bio-Kräuter findest du hier.
Kräuter-Tipp
Stars auf Balkon und Fensterbrett
Für die Aussaat besonders geeignet sind die Samen von ein- und zweijährigen Kräutern. Dazu zählen Petersilie, Kerbel, Kresse, Dill, Kümmel, Borretsch, Basilikum, Kapuzinerkresse und Ringelblumen. Aber auch manche mehrjährigen Kräuter eigenen sich gut für die Aussaat wie z.B. Schnittlauch, Melisse, Liebstöckel oder Pimpinelle.
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