Das Insektenhotel: ein Mehrfamilienhaus

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Vielfalt zulassen

In der mittlerweile verbreiteten Einrichtung des Insektenhotels finden viele verschiedene Nützlinge Schutz zum Brüten und Überwintern. Es ist ein mit Stroh, Lehm, roten Ziegeln, Bambusrohren, alten Stängeln und angebohrten Baumstämmen befüllter Holzkasten und bietet Mauer- und Wildbienen, Florfliegen und anderen Nützlingen eine Basis.

Bienen und Schwebfliegen willkommen

Mauer- und Wildbienen. Diese Bienenarten leben und brüten im Gegensatz zur Honigbiene alleine. Sie benötigen hohle Stängel oder Ritzen als Niströhren, die im Insektenhotel angeboten werden können. Diese wilden Bienen sind unverzichtbar für die Bestäubung unserer Obst- und Gemüsepflanzen.

Schwebfliegen werden oft mit Wespen verwechselt. Man kann sie aber leicht unterscheiden: Sie sind viel zarter und können durch ihren starken Flügelschlag in der Luft „stehen“. Sie werden auch als Kolibris der Insekten bezeichnet. Nur die gelb-schwarze Zeichnung ähnelt den Wespen und schützt sie vor Fraßfeinden. Erwachsene Schwebfliegen sind wichtige Bestäuber, eine Larve frisst bis zu 700 Blattläuse! Im Insektenhotel können sie geschützt als Larve, Puppe oder erwachsenes Insekt überwintern.

Auf weiter Flur

Florfliegen sind zarte, grün schimmernde Insekten mit durchscheinenden Flügeln. Ihre Larven werden auch als Blattlauslöwen bezeichnet, in ihrer 3-wöchigen Entwicklungsphase kann eine Larve 400-500 Blattläuse vertilgen. Rot lockt Florfliegen an! Deshalb sollte ein Teil des Insektenhotels über eine rote Wand mit Einflugsschlitzen verfügen.

Blühender Garten

Blumensamen

Vielfalt fördern

Ja! Natürlich Blumensamen und Gründungung, Wildblumensamen und Bio-Nützlingsweide locken jede Menge Insekten und Nützlinge in den Garten.

Raum für Nützlinge

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Marienkäfer

Der beliebteste Käfer in unseren Gärten ist ein besonders fleißiger Blattlausjäger. Zusätzlich frisst der Marienkäfer Spinnmilben, weiße Fliegen und andere Schädlinge. Um ihn zu fördern, sollte man nicht sofort im Frühling alle Blattläuse vernichten, sondern dem Marienkäfer ein paar übrig lassen.

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Im ruhigen Garteneck

Eidechsen, Igel und Laufkäfer haben Eigelege von Schnecken oder sogar Schnecken selbst auf ihrem Speiseplan. Um diese Tiere im Garten zu fördern, lässt man am besten ein paar „wilde Ecken“ bestehen. Unter Laubhaufen, einer dicken Mulchschicht unter Hecken, in einer Steinmauer oder bei einem Steinhaufen finden sie ihren Lebens- und Überwinterungsraum. Oder man baut ihnen gleich eine Igelburg.

Nematoden

Nützlinge wandern nicht nur natürlich zu, mittlerweile kann man sie auch kaufen und im Garten ausbringen. Ein bekanntes Beispiel hierfür sind Nematoden – mikroskopisch kleine Fadenwürmer. Mit ihnen werden Pflanzen behandelt, die vom Dickmaulrüssler befallen wurden, einem Käfer, dessen Larven an den Wurzeln fressen. Vor allem auf Balkongärten ist der Dickmaulrüssler mittlerweile zu einer großen Plage geworden, regelmäßig ausgebracht, haben die Nematoden schon viele Pflanzen gerettet.

Stängel und Blütenreste von Stauden wie z.B. Lavendel oder rotem Sonnenhut sollten nie im Herbst geschnitten werden! Die alten Blütenstände schützen nicht nur die Pflanzen vor den Winterfrösten, sondern bieten auch vielen Nützlingen Unterschlupf und Überwinterungsmöglichkeit.
Bio-Gartenexpertin Doris Kampas

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