Was ist eine Zwiebelblume?

Zwiebelblumen sind mehrjährige Pflanzen, die den Winter mithilfe ihrer unterirdischen Speicherorgane, der Zwiebeln, überdauern. Botanisch interessant ist, dass die Zwiebeln eigentlich eine Umwandlung von Blättern und Stängeln sind – der Fachbegriff dazu lautet „Sprossmetamorphose“. Zu erkennen an dem typischen Schichtenaufbau einer Zwiebel. Die einzelnen Schichten, sogenannte Zwiebelschalen, sind in Wirklichkeit fleischig verdickte Blätter, in die die Pflanzen ihre Vorratsstoffe einlagern. Geschützt durch die vielen Schalen liegt in der Mitte der Zwiebel die Hauptknospe, aus der sich im Frühling der oberirdische Teil der Pflanze – also Blätter und Blüten – entwickelt. In den Blattachseln entstehen kleine Tochterzwiebeln (=Brutzwiebeln), die der Vermehrung dienen und im Laufe der Zeit die alte Mutterzwiebel ersetzen. Zur vollen Entwicklung benötigen die kleinen Brutzwiebeln 2 – 3 Jahre.

Optimaler Standort

Der natürliche Standort vieler Zwiebelblumen ist der Waldrand. Deswegen eignen sich diese bunten Frühlingsblüher hervorragend zur Unterpflanzung von (Laub)Bäumen und Sträuchern. Sie mögen Sonne (deswegen blühen sie zeitig, noch bevor sich das Laub von Bäumen voll entwickelt und sie beschattet), verblühen jedoch schnell, wenn es ihnen zu warm wird. Sie wachsen fast auf jedem Boden, der aber locker und durchlässig sein sollte. Bei Nässe sind Zwiebeln anfällig für Fäulnis. Besonders hübsch machen sich Zwiebelblumen aber auch in Töpfen auf Terrasse und Balkon.

Richtige Pflanzung

Im Idealfall werden die Zwiebelblumen im Herbst von September bis Mitte November gepflanzt. Alle, die es im Herbst nicht mehr geschafft haben, sollten nun ab sofort bis spätestens Anfang März die Zwiebel anbauen. Dann gibt es noch gute Chancen, sich schon diesen Frühling an den bunten Blumen zu erfreuen.

Für Einzelpflanzung gibt es spezielle Geräte – den Zwiebelpflanzer. Man kann aber auch z. B. eine Grabgabel in den Boden stecken und vor- und rückwärts bewegen, wodurch ausreichend große Pflanzlöcher entstehen. Bei Pflanzung einer größeren Gruppe (im Staudenbeet kommen Gruppen von 10 – 25 oder mehr Pflanzen gut zur Geltung) kann man mit einer Schaufel oder einem Spaten eine Pflanzgrube ausheben, den Untergrund lockern und die Zwiebeln darauf verteilen. Um ein natürliches Muster zu erreichen,  sollten die Zwiebeln etwas unregelmäßig über die Pflanzfläche verteilt werden (kleine Vierecke oder Kreise bilden).

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Die Zwiebel etwa zwei- bis dreimal so tief pflanzen als sie hoch sind. Bei der Pflanzung unbedingt darauf achten, dass der obere Teil der Zwiebel nach oben zeigt. Danach die Zwiebeln gut gießen – das fördert die Wurzelbildung.

Tulpfen - Königin der Zwiebelblumen

Es gibt unzählige Tulpensorten und  Züchtungen in verschiedenen Farben. Die vielleicht prächtigsten sind die sogenannten „Rembrandt-Tulpen“. Zwiebeln von diesen seltenen, zwei- oder mehrfärbig gestreiften oder geflammten Tulpen erzielten im 17. Jahrhundert in den Niederlanden unglaublich hohe Preise. Was die Gärtner damals noch nicht wussten: Die ansprechende Färbung wurde durch Viren verursacht. Diese bewirkten, dass sich der Pflanzenfarbstoff nur mehr in begrenzten Bereichen der Blütenblätter sammelte. Reiche und Adelige waren bereit, schon für eine einzige Zwiebel einen Preis zu bezahlen, der in etwa den Kosten für ein kleineres Haus entsprach. Heute gibt es übrigens zahlreiche gestreifte, geflammte und bunte Tulpenzüchtungen, die vollkommen virenfrei sind!

Fotocredit: istockphoto.com

Garten-Tipp von Doris Kampas

Nach dem Abblühen nur die verwelkten Blüten der Zwiebelblumen entfernen! Die Laubblätter hingegen nicht abschneiden – auch wenn sie zu welken beginnen. Denn je länger die Blätter stehen bleiben, desto mehr Nährstoffe lagern sich in der Zwiebel und desto prächtiger kann die Pflanze im nächsten Jahr wieder aufblühen.