Ein Frühbeet selber bauen

Ein Frühbeet braucht nicht viel Platz – sogar auf einem kleinen Balkon. Man kann ein Frühbeet einfach selbst bauen, indem man alte Ziegelsteine zwei oder drei Reihen hoch aufbaut und darüber ein altes Fenster  oder eine Glasplatte legt. Flexibler sind Frühbeete aus Holz. Diese benötigen im Vergleich zur Ziegelvariante keinen fixen Platz und können im Gemüsegarten als sogenannte „Wanderkästen“ eingesetzt werden. Solche Frühbeete gibt es mittlerweile auch im Handel in vielen verschiedenen Varianten zu kaufen.

Frühbeete aus Holz oder Ziegel haben einen zusätzlichen Effekt. Da die beiden Materialien eine geringe Wärmeleitfähigkeit haben, wird die Sonnenwärme besser im Inneren des Frühbeetes gespeichert.

Wie funktioniert ein Frühbeet?

Der Effekt eines Frühbeets liegt vor allem in der Erwärmung durch die Sonnenstrahlen. Darum ist auch die Ausrichtung und Bauweise von großer Bedeutung. Mit einer Breite von 80 – 100 cm lässt sich ein Frühbeetkasten gut bearbeiten, die Länge ist grundsätzlich beliebig. Wichtig ist die Neigung der Abdeckung, also des Glasfensters bzw. einer Kunststoffplatte (z. B. Doppelstegplatte). Bei einer Rückwand des Frühbeetes von z. B. 40 cm Höhe sollte die Vorderseite etwa nur 30 cm hoch sein. Die so entstandene schräge Fläche fängt die Sonne optimal ein. Das Frühbeet muss mit der Neigung unbedingt in den Süden ausgerichtet sein!

Welches Gemüse kommt ins Frühbeet?

Die Aussaat von Salat, Radieschen, Spinat, Karotten oder Rüben eignet sich, früher zu starten. Jungpflanzen von Paradeisern, Paprika oder Zucchini können im Frühbeet abgehärtet und auf die Auspflanzung ins Freie vorbereitet werden. Sogar im Winter kann man aus einem Frühbeet im Herbst angebaute frische Salate (z. B. Asia Salate, Feldsalat) ernten.

Garten-Tipp von Doris Kampas

Wer im Besitz eines Hochbeets ist, kann dieses einfach mit einem Frühbeet-Aufsatz kombinieren. Während der Frühbeet-Aufsatz mit Hilfe der Sonnenstrahlen für das optimale Kleinklima sorgt, werden die Keimlinge bzw. Jungpflanzen durch die spezielle Befüllung des Hochbeetes von unten zusätzlich erwärmt. Diese ideale Kombination freut die Pflanzen und ermöglicht ein rückenschonendes Garteln!

Ansäen, gießen, lüften - aber richtig!

Die ersten Samen können bereits Ende Februar/Anfang März ins Frühbeet gesät werden. Danach müssen die Samen gut angefeuchtet werden, anschließend wird das Frühbeet geschlossen. Im Frühbeet entsteht nun ein warmes und feuchtes Kleinklima, das die Keimung der Samen beschleunigt. Das Frühbeet darf nun nicht geöffnet werden, vor allem in der Nacht muss es unbedingt geschlossen bleiben! Sobald die ersten Keimlinge sprießen, sollte man gelegentlich lüften, um Schimmelbildung zu vermeiden. Hier muss man nach Gefühl vorgehen – je nach Außentemperatur und Sonnenschein. In der Nacht bleibt das Frühbeet immer geschlossen. Meist reicht das im Frühbeet entstehende Kondenswasser für das Wachstum der Pflanzen aus – zu viel Gießen ist daher eher schädlich als nützlich.
Nach wenigen Wochen sind die gesäten Pflanzen bereits erntereif. Bei einer Aussaat Anfang März kann man mit einer Ernte ab Anfang /Mitte April – je nach Gemüseart rechnen. Nun kann man das Frühbeet zum Vorziehen von Jungpflanzen weiter verwenden.

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