Nicht nur wir Menschen und die Tierwelt leiden unter den hohen Temperaturen. Auch die Pflanzen sind belastet. Und im Gegensatz zu Menschen und Tieren haben sie einen gravierenden Nachteil. Sie sind ortsgebunden und können daher nicht vor der Hitze davonlaufen und sich in den Schatten stellen. Hitze verursacht bei den Pflanzen Stress. Ab Temperaturen um die 37 oder 38° C erleidet das Zellgewebe der Pflanzen Schaden und ab 40°C kommt es zu massiven Schädigungen, da sich die in den Zellen befindlichen Proteine zersetzen.

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Was schützt Gartenpflanzen vor zu großer Hitze?

  1. So, wie man im Frühling und Herbst ein Vlies gegen Fröste über die Pflanzen legt, kann man im Sommer Schattennetze anbringen. Ursprünglich für die Beschattung im Inneren von Glashäusern gedacht, können sie auch im Außenbereich angewandt werden. Sie filtern das Sonnenlicht und schützen so die Pflanzen vor Sonnenbrand. Schattennetze müssen in einem möglichst großen Bogen um die Pflanzen gespannt werden, damit im Inneren genug Luftraum bleibt. Sonst entsteht ein Hitzestau und die Pflanzen erleiden wiederum Schaden. Bei Bewölkung oder am Abend muss man das Schattennetz entfernen – dies ist auch für die Luftzirkulation rund um die Pflanzen förderlich.
  2. Eine einfachere Variante ist der Schutz mit einem Sonnenschirm oder einem mobilen Sonnensegel. Diese werden bei Bedarf so aufgestellt, dass die betroffenen Pflanzen im Schatten stehen. Wenn es nicht mehr notwendig ist können sie wieder leicht entfernt werden.
  3. Manche Pflanzen fungieren selbst als Schattenspender. Bei in Mischkultur gesetztem Gemüse beschatten hitzeresistentere Pflanzen wie Tomaten oder Paprika hitzeempfindlichere Unterpflanzungen wie z.B. Salat, Rucola oder Kohlrabi.

Was tun bei dauerhafter Trockenheit?

Ein weiteres großes Problem bei zu langen Hitzeperioden ist die Trockenheit. Denn gerade bei hohen Temperaturen benötigen die Pflanzen besonders viel Wasser. Mit Hilfe der so genannten Transpiration, also der Verdunstung von Wasser, kühlen die Pflanzen ihre unmittelbare Umgebung und schützen sich damit vor Hitzeschäden. Kommt nun zusätzlich Wassermangel dazu, schließen die Pflanzen ihre Spaltöffnungen – das sind Poren auf den Blättern, über die Wasser und Sauerstoff abgegeben werden – um sich vor dem Vertrocknen zu schützen. Gleichzeitig geht damit jedoch der Effekt der Kühlung verloren.

  1. Eine Abhilfe verschafft regelmäßiges und ausreichendes Bewässern. Der ideale Zeitpunkt zum Gießen ist der Morgen. Es ist übrigens besser, alle zwei bis drei Tage durchdringend zu bewässern, als täglich nur oberflächlich zu spritzen. Das Wasser dringt dann tiefer in den Boden ein und steht den Pflanzenwurzeln länger zur Verfügung. Zugleich werden die Wurzeln angeregt, tiefer zu wachsen und sind so resistenter gegen Wasser- und Nährstoffmangel und zudem stabiler bei starken Winden.
  2. Das Gießen um die Mittagszeit sollte man unbedingt vermeiden. Durch Wassertropfen und Sonnenstrahlen entsteht der sogenannte Brennglaseffekt – es entstehen unschöne Brandflecken auf den Blättern.
  3. Eine weitere Unterstützung bei großer Hitze ist das Mulchen. Mulchmaterial wie Stroh, Miscanthus, Gras oder Unkrautreste bedecken den Boden unter den Pflanzen und reduzieren die Verdunstung von Wasser. Helles Mulchmaterial reflektiert zudem das Licht und verringert die Erwärmung des Bodens. Achtung! Dunkles Mulchmaterial oder die nackte Erde würde die Bodentemperaturen hingegen zusätzlich erhöhen.
  4. In Summe benötigen unsere Pflanzen gerade im Sommer ein Mehr an Zuwendung und Pflege. In der Urlaubszeit sollte man daher Freunde oder Nachbarn um Unterstützung und liebevolle Betreuung der Pflanzen bitten.

Tipp der Bio-Gärtnerin

Basilikum ist ein sensibles Pflänzchen. Es ist empfindlich gegen kühle Temperaturen und zeitgleich erleidet es rasch einen Sonnenbrand. Besonders frisch gekaufte und dann in den Garten oder das Balkonkistchen gepflanzte Stöcke sehen nach dem Setzen erbärmlich aus. Braune Flecken und Brandblasen an den Blättern machen es ungenießbar.

Das Basilikum muss daher langsam an die Sonnen gewöhnt werden. Zuerst stellt man es in den Schatten oder Halbschatten und erst am nächsten Tag darf es eine Stunde in die Sonne. Den darauffolgenden Tag kann man die Sonnenzeit verlängern und so fährt man weiter fort. Erst nach einigen Tagen hat es sich an das Licht und die Temperaturen gewöhnt und darf endgültig auf den vorgesehnen Platz.

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