Snackification: Foodtrend oder Esskultur der Zukunft?
Snackification heißt der aktuelle Trend, der die traditionelle, aus Frühstück, Mittagessen und Abendessen bestehende Ernährungsstruktur aufbricht. Mode oder Zukunft? Wir erklären, was dahintersteckt.
Verändertes Essverhalten
Flexible Arbeitszeiten, Mobilität und das Jonglieren zwischen Meetings und Homeoffice wirkten sich in den letzten Jahren nicht nur auf die Arbeitswelt, sondern auch auf das Essverhalten aus. Der traditionelle „Mittagstisch“ und die herkömmlichen Snacks wie Pommes, Pizza und Co haben Konkurrenz bekommen. Mehrere, aber dafür kleinere Portionen und bewusster Genuss lauten die Devise jener Essgewohnheit, die als Snackification möglicherweise eine Evolution der Mahlzeiten einleitet.
Die Zukunft ist flexibel und nachhaltig
Während die traditionelle Esskultur eine fixe Einteilung der Mahlzeiten in Frühstück, Mittagessen und Nachtmahl als Hauptmahlzeiten vorsieht, zeigt sich moderne Esskultur flexibler und situationsbezogen. Das Essen muss nicht mehr um zwölf am Tisch stehen, sondern kann durchaus aus mehreren kleineren, aber gesunden Happen bestehen und dann gegessen werden, wenn es gerade passt. Expert:innen sagen der neuen Ernährungsform jedenfalls Potenzial voraus, schließlich kommt sie der aktuellen Lebensweise entgegen und unterstützt zudem nachhaltige Ernährungstrends.
Woher und wie das Essen kommt
Mit der Maxime weniger und bewusster setzt Snackification auf gesunde Zutaten sowie auf Produkte aus der unmittelbaren Umgebung. Das verkürzt Transportwege und unterstützt die lokale Wirtschaft – und ist letzendlich gut fürs Klima. Wer zudem zu Bio-Lebensmitteln greift, legt ein Bekenntnis zu traditioneller Landwirtschaft, Förderung von Biodiversität und den Erhalt von einzigartiger Landschaft ab. Auch ein weiterer Punkt des neuen Foodtrends zielt in Richtung Ökologie: So sollen die Speisen möglichst wenig und zumindest ressourcenschonend verpackt sein.
Mehr als eine Mode
Schon unter diesen Gesichtspunkten entpuppt sich Snackification als mehr als nur eine praktische Essgewohnheit. Denn sie eröffnet Möglichkeiten, um bewusster und nachhaltiger zu konsumieren. Gegessen wird, wo man gerade ist, wobei noch zählt, woraus das Mahl besteht. Gesunde Inhaltsstoffe, möglichst wenig Salz und Zucker sowie kaum industriell verarbeitete Zutaten stehen dabei hoch im Kurs. Gerade in Städten, wo der Trend seinen Ursprung fand, achten außerdem immer mehr Menschen auf Regionalität und Saisonalität – das gilt auch für die kleine Mahlzeit zwischendurch.
Snackification ist nicht gleich Snack
Obst statt Schoko und bewusstes Genießen von Kleinigkeiten aus hochwertigen Zutaten sind angesagt, erlaubt ist, was schmeckt. Und so kann eigentlich jede Hauptspeise zum gesunden Snack umfunktioniert werden – ob schmackhafte Fleischbällchen, vegane Karotten-Marillen-Balls, mit Salat gefüllte Mini-Wraps, Ramen oder Salat to go. Denn Snackification bedeutet, sich mit kleinen Happen Gutes zu tun.
Homemade Snackification
Zeit für das Gute
Auch wenn das Essen im Gehen verlockend scheint – trotz aller Flexibilität verdient die Nahrungsaufnahme vor allem zwei Dinge: Zeit und Achtsamkeit. Und hier liegen Gefahren für den neuen Trend, der nicht wie früher den Tagesplan auf das Essen, sondern die Speisezeiten auf den Terminkalender ausrichtet. Zu kurze Abstände zwischen Mahlzeiten halten die Insulinausschüttung hoch, was die Fettverbrennung beeinträchtigen kann. Bei langen Pausen sinkt wiederum der Blutzuckerspiegel, was Leistungsabfall und Heißhungerattacken zur Folge haben kann. Daher ist es auf jeden Fall ratsam, die Abstände zwischen den Mahlzeiten im Auge zu behalten.
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