Garten

Garten-Tipps für Wurzelgemüse

Doris Kampas
November 27, 2017

Karotten, Sellerie, rote Rüben, Zwiebel oder Pastinaken – sie alle sind das ideale Gemüse für die kalte Jahreszeit, sei es in Suppen, als Salate, Püree oder als Beilage. Es eignet sich auch wunderbar zum Anbau im eigenen Garten und können gut gelagert werden.

Wärmende Knollen für die kalte Jahreszeit

Landläufig bezeichnen wir dieses Gemüse als Wurzelgemüse, was botanisch gesehen nicht ganz richtig ist. Denn die einzelnen Gemüsearten gehören z. B. zu den Doldenblütlern (Pastinaken, Karotten oder Zeller), den  Kohlgewächsen (Radieschen, Mairübe) oder den Gänsefußgewächsen (rote Rüben). Die Bezeichnung Wurzelgemüse geht auf die Wuchsart der einzelnen Gemüsearten zurück. Sie bilden (teilweise) unterirdische, verdickte, fleischige Pflanzenteile, die nährstoffreich sind und die wir in der Küche verwenden. Streng genommen zählt sogar die Kartoffel zum Wurzelgemüse. Den Pflanzen selbst dient die Wurzel als Speicherorgan, um ungünstige klimatische Bedingungen wie Trockenheit, Kälte oder Hitze zu überstehen. Wurzelgemüse diente neben Kraut und Kohl in Mitteleuropa lange als Hauptgemüse, bis es von „moderneren“ importierten Gemüsearten wie Paprika, Paradeiser, Zucchini oder Kürbis verdrängt wurde.

Alte Sorten neu entdecken

Heute gibt es ein kleine „Renaissance“ vor allem in Hinblick auf alte Sorten, deren feiner Geschmack und Vielfalt nun wiederentdeckt wird. Neben den Klassikern wie Karotten, gelbe Rüben, Sellerie, Petersilienwurzel, Radieschen oder Rettich, finden Pastinaken, Haferwurzel, Mairübe, Herbstrübe, Steckrübe, verschiedene rote Rüben Sorten, lila oder gelbe Karotten und sogar Exoten wie Zuckerwurzel oder Erdmandel nicht nur Platz in unseren Kochtöpfen sondern auch in unseren Gärten.

Was brauchen Wurzelgemüse im Garten?

Der richtige Boden

In ihren Ansprüchen sind die Wurzelgemüse ziemlich ähnlich. Sie benötigen einen tiefgründigen, lockeren Boden, der frei von Steinen ist. Bei schlechten Böden kann entweder in Dämmen angebaut werden oder in Hochbeeten, die durch den lockeren Schichtaufbau die ideale Voraussetzung für ein gutes Wachstum bilden.

Die richtige Aussaat

Die Aussaat erfolgt in Reihen und möglichst dünn. Die Wurzelgemüse aus der Familie der Doldenblütengewächse (Karotten, gelbe Rüben, Petersilienwurzel, Sellerie, Pastinaken, Zuckerwurzel), haben eine lange Keimdauer, d. h. sie benötigen 3 – 4 Wochen, bis die ersten zarten Blätter zu sehen sind. Um die Reihen zu markieren kann man Radieschen oder Dille ins Saatgut mischen.

Die Vereinzelung

Wichtig ist es, die jungen Pflanzen nach einiger Zeit zu vereinzeln, damit die jeweilige Wurzel genug Platz zum Wachsen hat. Karotten werden z. B. auf 2 – 3 cm vereinzelt, Rüben auf 7 – 10cm.
Die Wurzelgemüse-Arten gehören zu den Mittelzehrern, d. h. sie benötigen ein humoses, mit Kompost angereichertes Beet und freuen sich über eine gelegentliche Düngung.

Die richtigen Anbauzeiten für Wurzelgemüse

Entwicklungsdauer und Anbauzeiten sind sehr unterschiedlich. Während Pastinaken schon ab März für eine Ernte im September angebaut werden, benötigen Radieschen 6 – 8 Wochen vom Anbau bis zur Ernte und können je nach Sorte von März bis September gesät werden.
Interessante Arten sind Steckrüben, Kohlrüben und Mairüben, die im Juli/August für eine Ernte von Oktober bis Dezember angebaut werden. Sie kommen ebenso wie Pastinaken mit Frost gut zurecht und können auch im Winter bis zur Ernte im Beet stehen bleiben.

Die Kohlrübe als "Arme-Leute-Essen"

Der schlechte Ruf der Kohlrüben geht übrigens auf eine große Hungersnot im 1. Weltkrieg zurück. Aufgrund der Lebensmittel-Blockade der Briten und schlechter Ernteerträge im Jahr 1916 blieb die Kohlrübe für viele Leute das einzig zur Verfügung stehende Lebensmittel. Seit dieser Zeit sind die Rüben ihren Ruf als „Arme-Leute-Essen“ nie mehr wirklich losgeworden.

Wie lagert man Wurzelgemüse richtig?

Wurzelgemüse ist mit ein paar Tricks gut zu lagern. Der ideale Ort ist ein kühler, luftiger Keller. Die Wurzeln werden reihenweise in Holzkisten gelegt und mit feuchtem Sand bedeckt. Je nach Bedarf werden sie dann von oben nach unten entnommen. Wichtig ist, dass die verschiedenen Gemüsearten in der Kiste nicht über- sondern nebeneinandergelegt werden, um zu allen Arten Zugriff zu haben.

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Garten-Tipp von Doris Kampas

Glückliche Frühbeet-BesitzerInnen können dieses im Winter zum Konservieren verwenden. Dazu hebt man ca. 30 cm Gartenboden aus und legt eine Lage Stroh in die Grube. Darüber kommt eine 5 cm dicke Schicht feuchter Sand mit der ersten Reihe Gemüse. Das Gemüse mit Sand abdecken, darauf kommt die nächste Lage Gemüse usw. Zum Schluss wird alles nochmals mit einer dicken Schickt Stroh eingepackt. So bleibt das Gemüse vor Frost geschützt lange haltbar.

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