Wir laden also alle Garten-Newcomer ein, die auf der „grünen Wiese“ beginnen und einen Garten für das nächste Jahr planen – aber auch all jene, die umsatteln möchten auf „Bio im Garten“ – unter professioneller Anleitung unserer Gartenexpertin Doris Kampas Schritt für Schritt einen biologischen Garten anzulegen. Schließlich ist der Herbst die ideale Zeit, um einen Garten neu zu planen oder Teilbereiche umzugestalten.
Für nachhaltige Selbstversorger: Wir planen einen Garten!
Nach der Gartensaison ist vor der Gartensaison – das gilt für große Gärten ebenso wie für Terrassen oder Balkonbegrünung! Jetzt, wo der Herbst beginnt, die Herbstblüher uns mit ihren sanften Farben erfreuen und die Gemüseernte eingeholt wird, ist es an der Zeit, sich Gedanken über den nächsten Frühling zu machen.
Schritt 1: Die Richtung
Was will ich in meinem Garten tun? Diese Frage sollte sich jeder stellen, bevor mit der Planung begonnen wird. Suche ich hauptsächlich Entspannung in meinem Garten? Will ich Gemüse ernten? Gartenfeste feiern? Oder brauche ich einen großzügigen Raum für meine Kinder? – Sobald alle Wünsche und Erwartungen an den eigenen Garten feststehen, kann’s losgehen!
Schritt 2: Die Bestandsaufnahme
Einige Fragen müssen wir uns trotzdem noch stellen, um die Planung möglichst punktgenau angehen zu können:
- Wie groß ist der Garten und wie ist seine Lage?
- Wo sind die Schatten- und wo die Sonnenseiten?
- Sind Pflanzen vorhanden und können sie eingeplant werden?
- Gibt es Schatten durch überhängende Bäume des Nachbarn?
- Wo steht das Haus und wie soll der Bereich rund ums Haus genutzt werden?
- Wo ist der Wasseranschluss?
- Welche Elemente gibt es noch im Garten (Gerätehaus, Schaukel etc.)?
Schritt 3: Die Skizze
Alle Ergebnisse werden notiert. Und selbst ohne großes zeichnerisches Talent ist es wichtig und sinnvoll, eine Skizze zu erstellen: Der beste Maßstab ist dabei 1:100 (1 cm entspricht 1 m). Bei sehr kleinen Gärten oder Terrassen ist auch ein Maßstab 1:10 (10 cm entsprechen 1 m) sinnvoll. In diesen Plan werden dann alle oben erfassten Elemente skizziert.
Schritt 4: Die Liste
Eine Liste aller Elemente, die für den Garten wichtig sind, macht die Planung übersichtlicher: Gemüsebeet, Blumenbeet, Kompostplatz, Gerätehaus, Spielbereich für Kinder, Grillplatz, Ruhebereich… Ist diese Liste fertig, geht es an die Überlegungen im Detail.
Schritt 5: Die Planung
Es gibt viel Arten von Gärten – wir konzentrieren uns hier auf die Planung eines Bio-Gemüsegartens:
- Das Wichtigste bei der Suche nach dem geeignet Platz ist der Boden. Dieser sollte humus und nährstoffreich sein – Bereiche, wo z. B. Bauschutt vergraben wurde, sollten gemieden werden. Besonders in kleinen (Stadt-)Gärten ist das allerdings meist nicht möglich. In solchen Fällen ist die Lösung ein Hochbeet.
- Auch die Entfernung des Gemüsebeets zum Haus spielt eine Rolle. Schließlich will das Gemüse nicht nur bei Sonnenschein, sondern auch bei Regen oder Kälte geerntet werden. Also nicht zu weit weg vom Haus einplanen!
- Auf Bäume und Sträucher achten – diese sollten nicht zu dicht am Gemüsebeet stehen. Denn große Pflanzen entziehen dem Boden Nährstoffe. Und das führt zu einem schlechteren Gedeihen des Gemüses.
- Liegen Standort und Größe des Gemüsebeets fest, machen wir uns an die Detailplanung: Form und Größe werden festgelegt, Zwischenwege und besondere Bereiche (Erdbeerbeete, Hügelbeete, Hochbeete, Kräuterkästen etc.) werden eingeplant.
Schritt 6: Die Bepflanzung
Sobald alle Details festgelegt wurden, geht an die Bepflanzungsplanung. Aber das ist eine andere Geschichte… Hier die wichtigsten Themen:
- Mischkulturen
- Bodengesundheit
- Hügel- und Hochbeet
- Pflanzung von Bäumen und Beerensträuchern
- Kompost
Garten-Tipp von Doris Kampas
Für die Planung der Breite von Gemüsebeeten gibt es eine Faustregel: Will man sie beidseitig bearbeiten, sollen sie doppelt so breit sein wie ein Arm. In etwa sind das 120 cm – bei einseitiger Bearbeitbarkeit sollte das Beet nur 60 cm breit sein. Dasselbe gilt auch für Hochbeete: Hier ist die optimale Breite 1 bis max. 1,20 m.
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