Was eignet sich als Kletterpflanze?
Die gut bewährten Klassiker unter Kletterpflanzen sind neben Rosen auch Weinreben und Hopfen. Aber es gibt noch einige weitere, die zusätzlich zur Optik auch mit der Ernte Freude machen.
Wer hat das nicht bildlich vor Augen, das von blühenden und herrlich duftenden Rosen umrankte Schloss des Dornröschens, dessen stachelige Hecke erst nach 100 Jahren den Weg für den richtigen Prinzen freigab. Man muss kein Schloss besitzen, um Kletterpflanzen zu verwenden. Verschiedene Kletterpflanzen können unschöne Zäune oder alte Mauern verdecken und zwar auch dort, wo nicht viel Platz vorhanden ist. Bestens geeignet sind sie für kleinere Stadt- oder Reihenhausgärten. Sie nehmen bei weitem nicht so viel Platz ein wie übliche Sichtschutzhecken, leisten aber genauso gute Dienste. Kletterpflanzen können als Sonnen- oder Windschutz verwendet werden, Pergolen und Gartenhütten beleben und vieles mehr. Und warum nicht das Schöne mit dem Nützlichen verbinden? Wenn man von den Pflanzen überdies naschen kann, sollten sie eigentlich in jedem Garten und vor allem auf jedem Balkon einen fixen Platz haben!
Die gut bewährten Klassiker unter Kletterpflanzen sind neben Rosen auch Weinreben und Hopfen. Aber es gibt noch einige weitere, die zusätzlich zur Optik auch mit der Ernte Freude machen.
Als eine interessante Alternative kann man auch zu anderen Pflanzen greifen, beispielsweise zu einer (am besten stachellosen) Brombeere. Diese wächst sehr schnell, kann einfach am Zaun oder Geländer hochgebunden werden und erfreut uns im Sommer mit vielen aromatischen Früchten
In wärmeren, geschützten Lagen kann man auch den Anbau von etwas exotischeren Pflanzen wie Kiwis versuchen. Die Kiwi ist ein zweihäusiges Schlinggehölz. Das bedeutet, dass man, um Früchte zu bekommen, mindestens zwei Pflanzen benötigt – eine weibliche und eine männliche. Empfehlenswert ist v. a. die kleinfruchtige Art Actinidia arguta, auf Deutsch Minikiwi oder Bayernkiwi. Sie ist widerstandsfähiger als die klassische Kiwipflanze, trägt im Herbst ca. 2 – 3 cm große, süße und Vitamin-C-reiche Früchte, die samt ihrer glatten Schale verzehrt werden.
Neben kletternden Blumen gibt es einige Kräuter und Gemüsearten, die sehr gut ranken und mithilfe eines geeigneten Gerüsts in die Höhe klettern. Ein bekannter Vertreter, der uns mit seinen würzigen, leicht scharfen Blättern und großen, bunten (gelb, orange, rot), essbaren Blüten erfreut, ist die Kapuzinerkresse. Sie eignet sich als Bereicherung für frische Salate.
Genauso auch der Malabarspinat. Diese aus den Tropen stammende mehrjährige Pflanze bildet einige Meter lange rot-violette Triebe mit herzförmigen, rötlich-grünen Blättern. Verwendet werden die jungen Blätter (nur bis zum Beginn der Blüte, die ca. ab August ansetzt) und Triebspitzen als Rohkost oder wie Spinat gekocht. Der Malabarspinat ist sehr wärmebedürftig und muss in unseren Breitegraden daher jedes Jahr neu gesät werden, weil er im Winter erfriert.
Weniger üblich für eine Wand-/Zaunbegrünung ist die Verwendung einiger bekannter Gemüsearten, obwohl sie dazu gut geeignet sind. Kürbisse beispielsweise ranken hervorragend, besitzen große Blätter, die einen zuverlässigen Sichtschutz bieten und bilden überdies wunderschöne, große (essbare!) Blüten. Man sollte hier eher zu kleinfruchtigen Sorten (z. B. Hokkaido Kürbisse, deren Schale mitgegessen werden kann) greifen und bedenken, dass sie viel Sonne, Wärme, Wasser und ein ausreichend großes Pflanzgefäß brauchen.
Ähnliche Standortansprüche haben Gurken, die auch der Familie der Kürbisgewächse angehören. Achtung, Gurken sind Fremdbefruchter, daher immer mindestens zwei Pflanzen setzen! Immer beliebter – vor allem bei Kindern – werden „exotische“ Sorten mit mundgerechten Mini-Früchten, z. B. die Cocktailgurke Melothria, die bereits in einem kleinen Topf (5 – 10 Liter) gezogen werden kann. Optisch sehr ansprechende Früchte, die gelb-orange abreifen, trägt die Stachelgurke (Kiwano). Sie stammt aus Afrika und gedeiht daher am besten an sonnigen südlichen Balkonen. Ihre Früchte erinnern im Geschmack etwas an Bananen und Orangen. Man schneidet sie am besten längs durch und löffelt die Schale aus. Viele bunte Sorten, u. a. Melothria und Kiwano, sind auch in unserem Bio-Gurkenraritätenmix zu finden!
Auch einige Bohnenarten sind sehr dekorativ. Besonders die Feuerbohnen werden mit ihren leuchtend roten Blüten schnell zu einem Blickfang. Überdies sind sie weniger kälteempfindlich als Busch- und andere Stangenbohnen, weshalb sie schon früher (ab Mitte April) ausgesät werden und ihre Aufgabe als Sichtschutz länger erfüllen. Alle Bohnenarten sind im rohen Zustand giftig und müssen daher vor dem Verzehr unbedingt gekocht werden!
Wer gerne im Vorbeigehen nascht, ist mit Erbsen gut beraten. Frisch gepflückt schmecken sie auch Kindern gut. Ihr Nachteil: aufgrund der kurzen Kulturdauern von März bis Juni ist das Beet oder Kistchen rasch wieder leer. Für eine durchgehende Begrünung ein einfacher „Trick“: zwischen den Erbsen etwas mehr Abstand lassen und ab Mitte Mai Kürbisse oder Gurken einsäen oder setzen. Diese lösen bis Ende Juni die Erbsen als Bedeckung ab.
Kommentare
Ab wann kann man Erbsen säen, meine Erbsen kümmern dahin und bekommen dann auch noch Mehltau. Was mache ich falsch? LG Monika
Liebe Monika, ich habe unsere Bio-Expertin Doris Kampas um Rat gefragt, der wie folgt lautet: Erbsen werden je nach Sorte zwischen Mitte März und Ende April gesät. Später darf man sie nicht mehr anbauen, da sie sogenannte Kurztagspflanzen sind und sonst nicht mehr zum Blühen kommen. Wann hast du die Erbsen denn angebaut? Hilfreich gegen den Mehltau ist eine Mulchschicht unter den Erbsenpflanzen und ein Besprühen der Pflanzen mit Knoblauchtee oder Ackerschachtelhalm-Brühe. Liebe Grüße, Lisa vom Ja! Natürlich Team
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