Bio-Bauer am Getreidefeld - Ja! Natürlich Bio-Bauer am Getreidefeld - Ja! Natürlich
Im Portrait

Herbert Nagl: baut Getreide in Niederösterreich an

Schwechat – Bruck/Leitha, Niederösterreich
Bio-Bauer am Getreidefeld - Ja! Natürlich
Getreide - Ja! Natürlich

Herbert Nagl ist Getreidebauer mit Leidenschaft – das sieht man und das hört man, wenn er seine Felder inspiziert oder darüber erzählt. Zumindest zwei Mal die Woche dreht er draußen seine Runden und schaut, was sich so tut. Der Zustand des Bodens ist für eine gute Ernte das Um und Auf, sagt er. Der Boden verzeiht einiges, aber irgendwann schlägt die Natur zurück. Für den Landwirt bedeutet das, die Arbeiten dann durchzuführen, wenn es der Boden zulässt: Es gilt, den richtigen Zeitpunkt abzuwarten, um hinauszufahren. Wenn es zu trocken ist, schadet es und wenn es zu feucht ist, ebenfalls. Das ist Gefühlssache, aber letztendlich zahlt sich das Hineinspüren aus.

„Meine Strategie bei der Bearbeitung der Felder lautet: so selten wie möglich, aber so viel wie notwendig.“
Herbert Nagl

Gleichgewicht ohne tierischen Dünger

Dieses besondere „Hineinspüren“ in den Boden praktiziert Herbert Nagl seit über 20 Jahren. 2002 stellte er den Betrieb auf Bio um und sammelte in dieser Zeit zahlreiche Erfahrungen. Eine davon ist, dass seine Getreidewirtschaft ohne tierischen Dünger auskommt. Nachdem die Familie, deren Landwirtschaft zumindest seit fünf Generationen zurückverfolgt werden kann, die Viehwirtschaft bereits vor 55 Jahren aufgegeben hatte, suchte der Landwirt andere Wege, um das Gleichgewicht und den Kreislauf im Boden auf natürliche Weise zu erhalten. Auf die Frage, wie dies funktioniert, hat er gleich eine Antwort parat: Luzerne.

Begrünung und Gründecken als Schutz gegen Erosion und Nährstoffaustrag

Mit ihrer Eigenschaft, den Boden mit Stickstoff zu versorgen, hat die Luzerne einen fixen Platz in der Fruchtfolge, ebenso wie das Stroh, das, wenn das Getreide geerntet ist, wieder in den Boden eingearbeitet wird. Begrünung und Gründecken bieten einen wichtigen Schutz, reichern den Boden an und mindern den Nährstoffaustrag. Durch das Einarbeiten fällt kaum etwas an, das weggeführt werden muss“, erklärt der Bio-Bauer. Die Felder danken es mit reichem Ertrag – und manch einer Überraschung. Beim Erstellen eines Bodenprofils sind wir in einer Tiefe von 1,3 Metern auf einen Regenwurm gestoßen. Es ist unglaublich, dass sich diese Nützlinge so weit hinuntergraben.

Bio-Bauer am Getreidefeld - Ja! Natürlich
Getreide - Ja! Natürlich
Getreide - Ja! Natürlich
Bio-Bauer am Getreidefeld - Ja! Natürlich
Getreide - Ja! Natürlich

Wunder Erde

Die Vielfalt im Boden, das ist es, was Herbert Nagl fasziniert, ebenso wie die Erde selbst: „Ich habe große Freude an der Arbeit auf dem Feld. Wenn der Pflug die Erde umdreht, verströmt das einen besonderen Geruch. Da könnte ich stundenlang dabei sein.“ Faszinierend ist jedoch auch die Veränderung: Der Boden zeigt sich immer anders, je nach Temperatur, nach Feuchtigkeit oder Trockenheit – und er reguliert sich ohne größere Eingriffe selbst. „Da leben Bakterien, Einzeller, Schädlinge und Nützlinge. Als Bio-Bauer habe ich die Freiheit, mit der Natur zu arbeiten. Ich nehme Rücksicht, entscheide selbst, wann und wie ich eingreife. Auf jeden Fall mache ich nur das, was ich für notwendig halte – und der Ertrag hat mir bislang recht gegeben.

Bio-Bauer am Getreidefeld - Ja! Natürlich
Bio-Bauer am Getreidefeld - Ja! Natürlich
Bio-Bauer am Getreidefeld - Ja! Natürlich

Vom Feld direkt in die Mühle

Der Ertrag – Winterweizen, Hartweizen und Roggen – wird in die nahe Mühle gebracht, wo er zu Ja! Natürlich Bio-Mehl gemahlen wird. Wie der Landwirt selbst hat auch der Mahlbetrieb vor über zwei Jahrzehnten auf Bio umgestellt und so trifft es sich gut, dass das Bio-Korn in nur zehn Minuten vom Feld bei der Weiterverarbeitung ist. Von dort holt Herbert Nagl wiederum das Mehl, das bei ihm daheim verwendet wird – für Kuchen, Torten, Vanillekipferl und viele weitere Köstlichkeiten aus sorgfältig hergestelltem Bio-Mehl.

„Als Bio-Bauer habe ich die Freiheit, mit der Natur zu arbeiten. Das schlägt sich in der Fruchtfolge nieder, aber auch im Zeitpunkt, um die richtigen Maßnahmen zu treffen.“
Herbert Nagl

Bio-Getreide aus Niederösterreich!

Dauer: 03:13